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Thema: Psyche, Gehirn & Nerven
Wirkstoff: Methylphenidat
Hersteller: Novartis Pharma


Wie wirkt der Inhaltsstoff?

Methylphenidat wird gegen Überaktivität bei Kindern (ADHS-Syndrom) und gegen zwanghafte Schlafanfälle bei Erwachsenen eingesetzt.

Die Ursache beider Erkrankungen liegt im Gehirn. Die Nervenzellen des Gehirns verständigen sich gegenseitig über verschiedene Botenstoffe. Sie werden bei Bedarf aus Speicherzellen ausgeschüttet und nach erfolgreicher Signalübertragung wieder in die Speicher aufgenommen. Bei Mangel oder Überschuß eines Botenstoffs treten verschiedene Erkrankungen auf.

Beim ADHS-Syndrom werden die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin bereits wieder in die Speicher aufgenommen, noch bevor sie ihren Signalauftrag ausgeführt haben. Daher läßt bei Betroffenen die Konzentrationsfähigkeit nach. Als Folge davon verhalten sie sich überaktiv.

Methylphenidat ist ein Psychostimulans aus der Gruppe der Amphetamine. Es verhindert, dass die Botenstoffe zu früh in ihre Speicher aufgenommen werden. Dann funktioniert die Signalübertragung wieder besser und Unaufmerksamkeit und Überaktivität nehmen ab.

Der Wirkmechanismus von Methylphenidat bei zwanghaften Schlafanfällen ist bisher nicht bekannt.

Alle zwölf Monate sollte das Medikament abgesetzt werden, um den Krankheitsverlauf zu beurteilen und die Therapie entsprechend anzupassen.

In bestimmungsgemäßer, therapeutisch wirksamer Dosierung macht Methylphenidat nicht abhängig. Wird es jedoch missbräuchlich hochdosiert angewendet sind Suchterscheinungen möglich.

Anwendungsgebiete

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS)

Zwanghafte Schlafanfälle (Narkolepsie)

Packungsgrößen

20 Tbl. (N1)

50 Tbl. (N2)

Warnhinweise!

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die
Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum
Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in
verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Während der Therapie müssen regelmäßige
Kontrolluntersuchungen durch den behandelnden Arzt stattfinden.

Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?

Verwenden Sie dieses Medikament nicht, wenn Sie auf einen seiner Bestandteile allergisch reagieren.

Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

Angststörungen

Bluthochdruck (Hypertonie)

Durchblutungsstörungen in den Arterien (arterielle
Verschlusskrankheit)

Erhöhter Augeninnendruck

Gleichzeitige Einnahme von Medikamenten zur Behandlung der
Depression aus der Arzneimittelgruppe der MAO-Hemmer

Kinder unter sechs Jahren

Magersucht (Anorexia nervosa)

Medikamenten-, Drogen- und Alkoholabhängigkeit

Prostatavergrößerung

Psychosen

Vor kurzem aufgetretener Schlaganfall

Vorsicht bei Anfallsleiden (Epilepsie)

Vorsicht bei Angina pectoris

Vorsicht bei Depressionen

Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen

Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf das
Medikament nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen

Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.

Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie
Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort
Ihren Arzt oder Apotheker.

Kopfschmerzen

Magen-Darm-Beschwerden

Schlaflosigkeit

Erhöhte Neigung zu Krampfanfällen

Herzrhythmusstörungen

Appetitlosigkeit

Mundtrockenheit (Gelegentlich)

Schwindel (Gelegentlich)

Erregbarkeit (Gelegentlich)

Müdigkeit (Gelegentlich)

Vermehrtes Schwitzen (Gelegentlich)

Angstzustände (Gelegentlich)

Aggressivität (Gelegentlich)

Wahnvorstellungen (Gelegentlich)

Herzrhythmusstörungen (Gelegentlich)

Herzrasen (Gelegentlich)

Beklemmungsgefühl in der Brust (Gelegentlich)

Blutdruckanstieg (Gelegentlich)

Wechselwirkungen

Methylphenidat setzt die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente herab. Psychopharmaka, Medikamente gegen Epilepsie und blutgerinnungshemmende Medikamente werden hingegen verstärkt. Methylphenidat muss zeitversetzt von Medikamenten gegen Magenübersäuerung aus der Gruppe der Antazida eingenommen werden.

Nahrung verschlechtert die Wirksamkeit des Medikamentes. Es muss daher eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Medikamente mit demselben Wirkstoff

CONCERTA 18 mg/-36 mg
Retardtabletten
Equasym® 5 mg/-10
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Medikinet®
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